Fisch und Politik
Der Schuldenstand der Kurgemeinde wird immer wieder als „besorgniserregend“ eingestuft, wenn statistische Erhebungen bemüht werden. Tatsächlich verbergen sich aber hinter den nackten Zahlen erfreuliche Entwicklungen. So sind mehr als die Hälfte der Schulden Ausleihungen an die „Töchter“ der Gemeinde. Die Gemeindewerke finanzierten damit das von einem anderen Energieversorger erworbene Leitungsnetz, ein Windrad ist ebenso geplant wie eine große Photovoltaikanlage und ein Wärmenetz. Die Börde-Therme nutzte die Millionen, um den Publikumsmagneten Thermalbad komplett zu erneuern und auch das Tagungszentrum machte sich mit neuer Technik und thermischen Innovationen zukunftsfest. Alle Töchter tilgen ihre Kredite bei der Gemeinde und zahlen sogar Zinsen. Über solche „rentierlichen Schulden“ informierte Bürgermeister Malte Dahlhoff, als er im Bettinghauser Gasthof Vogt Bürger der Ortsteile Weslarn, Ostinghausen und Bettinghausen auf Einladung der CDU-Ortsunion „Nord“ über aktuelle Dinge informierte.
Vor der informativen Informations- und Diskussionsrunde servierte Franz-Josef Vogt das am Aschermittwoch verschobene Fischgericht. Rotbarsch, Sahnehering und Bratkartoffeln fanden den Beifall der Besucher, garniert wurde der leckere Imbiss mit politischer Würze.
„Grundsätzlich hat sich aber unsere Haushaltslage, wie auch die aller Kommunen in der Region drastisch verschlechtert“, verwies der Bürgermeister darauf, dass Bund und Land Zuwendungen kürzen oder streichen sowie davon ausgehen, dass die Gemeinden bei allen „Segnungen“ immer mit einem Drittel der Kosten dabei sind. Zuwendungen von Bund und Land fließen nahezu eins zu eins zum Kreis Soest, der damit insbesondere die explodierenden Kosten im Sozialbereich auffangen muss. Dazu gesellen sich Kosten der Tarifabschlüsse, Kosten, die durch finanzielle Begleiterscheinungen der Corona-Krise und des Ukraine-Kriegest deutlich werden, steigende Energiepreise machen auch den privaten Haushalten zu schaffen. „Wir werden aktuell noch investieren können, das auch zur Unterstützung der heimischen Wirtschaft. Wenn wir Fördertöpfe in Anspruch nehmen, setzen wir nur das um, was ohnehin in absehbarer Zeit angepackt werden müsste“, erläuterte der Bürgermeister. Sein Fazit: Ausgaben steigen inflationsbedingt noch stärker und reguläre Zuweisungen an die Kommunen halten nicht in gleichem Maße Schritt.
Starkregen
Fraktionschefin Beke Schulenburg informierte über einen Antrag der CDU, mit dem sich die Bürger der Gemeinde für Starkregen- und Hochwasserereignisse fit machen können.
Dorf hat Zukunft
Schließlich berichteten die Ortsvorsteher über aktuelle Dinge und Geschehnisse. Dirk Dahlhoff informierte über den Stand der Bauarbeiten am Feuerwehrgerätehaus in Weslarn, Angelika Kolkmann darüber, dass Ostinghausen am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teilnimmt und die Renovierung der Kirche in den nächsten Wochen Fahrt aufnimmt. „Der Kran ist da“ freute sich Achim Ittermann, in Bettinghausen startet mit dem Frühlingsbeginn der Bau des Bürgerhauses und der Bau des Feuerwehrgerätehauses.